Spätdumping-Syndrom vermeiden: Was essen ohne Magen nach Magenkrebs?

Schweiß auf der Stirn, Herzrasen, der Kreislauf fährt Achterbahn, Gemütsschwankungen … Hier werden die Symptome des Spätdumpings beschrieben und die Ursachen. Was ist zu tun, damit es gar nicht soweit kommt?

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Bild zeigt Speisen, die beim Spätdumping-Syndrom nach Magenentfernung ungeeignet sind

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Frank Sprang hatte Magenkrebs und lebt nun ohne Magen. Er erzählt von seinen Behandlungen, was er heute anders machen würde, wie er die Verdauungsprobleme gelöst hat und wieder fit geworden ist. Seine Hinweise sind mit Fachkräften abzustimmen (siehe Disclaimer).


Einen guten Einstieg ins Thema ›Essen ohne Magen‹ bietet dieser Artikel: Leben ohne Magen: Ursachen der Verdauungsprobleme nach Magenentfernung wegen Magenkrebs.

Kreislaufstörungen & Co. wegen Spätdumping-Syndrom

Neben dem Frühdumping-Syndrom (siehe vorheriger Artikel) gibt es auch das Spätdumping-Syndrom. Das Spätdumping äußert sich durch teilweise ähnliche Beschwerden, die aber später auftreten, beispielsweise ein bis drei Stunden nach dem Essen. Die Ursachen liegen jedoch woanders.

Die Symptome sind nahezu identisch mit den gesundheitlichen Problemen, die Diabetiker bekommen, wenn der Blutzuckerspiegel in kurzer Zeit ansteigt und dann schnell wieder fällt: Schweißausbrüche, Zittern, Herzrasen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, bis hin zu Krampfanfällen und gefährlichen Atem- und Kreislaufstörungen. Stimmungsschwankungen sind noch das kleinere Übel.

Die Ursache von Spätdumping: Es ist der Blutzuckerspiegel. Die Lösung liegt in der richtigen Ernährung.

Magenkrebspatienten nach Magen-OP sind nicht zwangsläufig Diabetiker. Doch es gibt diesen Umstand: Würde man noch einen Magen besitzen, würde dieser den vorverdauten Speisebrei in kleinen Portionen an den Darm weitergeben, teilweise über Stunden verteilt. Damit gelangt eine kohlenhydratreiche Mahlzeit nicht auf einmal in den Darm. Wurde nach der Diagnose Magenkrebs der Magen aber (größtenteils) entfernt, dann fällt das Essen komplett ohne Verzögerung in den Darm. Dort werden kurzkettige Kohlenhydrate, wie beispielsweise Zucker, Backwaren, Kartoffeln, Reis, usw. in Einfachzucker (Glucose, Fructose) aufgespaltet und recht schnell vom Darm aufgenommen. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel in kurzer Zeit stark an.

Das hat zur Folge, dass der Körper hohe Mengen Insulin ausschüttet. Insulin wirkt blutzuckersenkend, indem es dem Einfachzucker im Blutplasma den Durchtritt durch die Zellmembran in das Zellinnere ermöglicht. Der Zucker im Blut verschwindet damit zügig in den Zellen. Das viele Insulin führt in Folge jedoch zu einer Unterzuckerung, zu einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel. Dies kann die typischen, teils heftigen Beschwerden auslösen, welche Diabetiker zur Genüge kennen.

Das wollen wir vermeiden! Deshalb sollten Sie nur geringe Mengen kurzkettiger Kohlenhydrate essen. Ich habe diese mittlerweile komplett aus meiner Ernährung gestrichen, auch aus einigen anderen Gründen, die in anderen Artikeln erklärt werden.

Kommt es dennoch einmal zum Spätdumping-Syndrom und zur Unterzuckerung, beispielsweise durch zu hohen vorherigen Zuckerkonsum, so können Sie ein Stück Traubenzucker zu sich nehmen oder etwas zuckerhaltiges Obst. Doch besser, Sie lassen es gar nicht so weit kommen. Als Menschen mit Magenkrebs haben wir bereits genug ›Baustellen‹, da braucht es keine zusätzlichen Probleme.

Magenkrebs, was essen ohne Magen? Leider fatales Sortiment im Lebensmittelhandel.

Es ist erschreckend, welche enorme Menge an Zucker konsumiert wird. Es sind nahezu 100 g pro Person und Tag nach neueren Statistiken in Deutschland.

Hinzu kommen die vielen Weißmehlprodukte, wie etwa Nudeln, Brot, Pizza, Kuchen usw. Der Dünndarm wandelt Weißmehl schnell in Zucker um. Denn Weißmehl hat einen hohen sogenannten glykämischen Index, ein Maß, das zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel dient: Je mehr Kohlenhydrate ein Nahrungsmittel enthält und je leichter es verdaulich ist, umso schneller gelangt die Glucose ins Blut und desto höher ist der glykämische Index.

Zucker und Weißmehl sind Kohlenhydrate mit einem besonders hohen glykämischen Index. Das lässt den Blutzuckerspiegel sprunghaft ansteigen. Was zunächst als Überzuckerung anfängt, endet schließlich in einer Unterzuckerung, wenn Insulin in großen Mengen ins Spiel kommt und der Blutzuckerspiegel zu stark fällt. Und damit haben wir die gesundheitlichen Beschwerden, die oben beschrieben sind.

Das Sortiment in den Lebensmittelgeschäften spiegelt deutlich wider, wie sich die Menschen ernähren: Lange Reihen mit ungesunden Lebensmitteln, in welchen sich die Kundschaft reichlich bedient. Ich muss gestehen, auch ich habe früher einiges in den Einkaufswagen gelegt, was ich nicht hätte tun sollen.

Wenn die Menschen nicht bald bewusster auf ihre Ernährung achten, wird die Zahl der Diabetesfälle weltweit weiter steigen. Doch Diabetes ist nur eine von vielen möglichen Folgeerkrankungen. Auch Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gelenkschäden, Fettleber oder sogar Krebs können die Folge einer falschen Ernährung sein.

Krebs und Zucker?

Sie haben bestimmt schon gehört, dass Krebszellen Zucker lieben. Im Zusammenspiel mit Insulin, das den Zucker im Blut regelrecht in die Zellen drückt, werden Krebszellen gefüttert und im schnellen Wachstum unterstützt. Sie können hierzu unter dem Begriff »Warburg-Effekt« recherchieren. Für mich ist dies ein weiterer Grund, Zucker und Weißmehl zu vermeiden. Allerdings ist ebenso bekannt, dass bei komplettem Verzicht auf Kohlenhydrate, sich der Tumor alternative Versorgungsquellen sucht, auch wenn diese nicht mehr so effizient verstoffwechselt werden.

Ich gehe auf dieses anspruchsvolle Thema ausführlicher an anderer Stelle ein. Hier nur so viel zum Thema »Magenkrebs. Was essen ohne Magen?«: Ja, ich habe die Kohlenhydrate deutlich reduziert, doch ganz verzichte ich nicht darauf. Jedoch beachte ich, dass es sich um komplexe Kohlenhydrate handelt, wie sie in Hülsenfrüchten, Nüssen, unreifen Bananen und vor allem Gemüse vorkommen. Mir schmecken Möhren, Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl, Rosenkohl, usw. Diese Gemüsesorten haben einen niedrigen glykämischen Index und verhindern somit das Spätdumping-Syndrom. Doch nur mit Gemüse werden Sie die benötigte Kalorienmenge nicht erreichen. Kein leichtes Thema, aber lösbar.

Ohne Magen nach Magenkrebs. Was essen Sie besser nicht?

Klar ist, dass beispielsweise Fruchtsäfte und Weißmehlprodukte besonders schnell den Blutzuckerspiegel ungünstig beeinflussen. Doch welche weiteren Lebensmittel sollten Sie mit Vorsicht genießen?

Diese Produkte stehen bei mir NICHT mehr auf der Einkaufsliste:

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