Einen guten Einstieg ins Thema ›Essen ohne Magen‹ bietet dieser Artikel: Leben ohne Magen: Ursachen der Verdauungsprobleme nach Magenentfernung wegen Magenkrebs.
Blähungen nach Magenentfernung. Warum, woher?
Bei Magenkrebs wir meist ein Großteil des Magens entfernt. Ein eventueller Restmagen ist nur eine kleine Ausbeulung, in der sich die Nahrung kurz sammeln kann, bevor diese im Dünndarm weitertransportiert wird. Auf jeden Fall fehlt nach der Magen-OP ein wesentliches Verdauungsorgan. Und der erste Darmabschnitt wurde umgebaut, häufig in Form einer Roux-Y-Rekonstruktion. Das alles hat zur Folge, dass die Lebensmittel nach dem chirurgischen Eingriff schlechter verdaut werden. Das führt wiederum dazu, dass Unverdautes von den Bakterien im Darm verstoffwechselt wird. Dabei entstehen Gase, zum Teil reichlich Gase. Das drückt, quält und provoziert Durchfälle.
Die Sache mit der Verdauung und den Bakterien bekommen wir noch in den Griff. Eine gute Ernährungsstrategie hilft, ohne Magen Blähungen zu reduzieren. Viele weiterführende Tipps finden Sie in den anderen Artikeln. Dieser Beitrag hingegen schlägt eine schnelle Lösung vor, wenn ein akuter Blähbauch Schmerzen verursacht.

Bewegung beschleunigt den Transport der Gase im Darm
Das ist vielen Jogger vertraut: Beim Laufen wird oft gepupst. Aber auch bei Allerweltstätigkeiten lässt man häufig einen fahren. Da bückt man sich nur kurz und schon entfleucht einem ein Düftlein. Werden Muskeln angespannt, spürt man es plötzlich: Es kündigt sich etwas an. Das ist eine natürliche Sache, nur unangenehm, wenn das Fitnessstudio voll ist oder man im Yogakurs den herabschauenden Hund übt.
Alle Bewegungen, die Beugungen oder Drehungen beinhalten, drücken gewissermaßen die Luft aus unserem Verdauungstrakt heraus. Yoga ist hierfür tatsächlich ideal und wärmstens zu empfehlen. Die Yogaübungen reichen von leicht bis anspruchsvoll. Hier ist für jeden etwas dabei.
Andere körperliche Tätigkeiten sind ebenfalls förderlich, wenn man Darmgase schnellstmöglich an die frische Luft befördern möchte: Laufen, Spazierengehen oder Haushaltsarbeiten, wie etwa Staubsaugen. Dabei bewegen sich die inneren Organe auf und ab, stoßen gegeneinander und das Gas durchwandert schneller den Verdauungsapparat, kann zügiger entweichen. Das lindert unmittelbar die Beschwerden eines Blähbauchs.
Den Körper zu beschäftigen hilft auch, einem Bauchdruck vorzubeugen. Das gilt insbesondere für jene, die meist sitzen. Vor allem ältere und schwache Menschen sollten deshalb öfter motiviert werden, immer wieder aufzustehen, idealerweise täglich mehrmals eine kleine Runde zu drehen. Statt einmal am Tag eine große Anstrengung, bauen Sie lieber mehrere kurze Bewegungseinheiten in den Tagesrhythmus ein.

In der Natur ist Bewegung gesünder
Waldbaden ist in Japan und in den USA eine staatlich anerkannte Therapieform, denn die positiven Wirkungen von Bewegung in der Natur ist durch Studien ausreichend belegt. Herzfrequenz, Blutdruck und Anspannung nehmen in einer grünen Umgebung messbar ab. Frische Luft und Tageslicht sorgen für einen erholsamen Schlaf. Wer regelmäßig im flotteren Tempo spazieren geht, stärkt seine Muskulatur und Knochen.
Allein schon der Blick in die Natur sorgt für positive Effekte. Das ist nicht neu. So erschien 1984 im Wissenschaftsmagazin ›Science‹ eine Studie zur gesundheitlichen Wirkung von Bäumen. Patienten, die nach einer Operation aus dem Krankenhausfenster ins Grüne schauten, wurden schneller gesund als die, die nur auf eine Hausmauer sahen. Die Patienten mit Baumblick benötigten zudem weniger Schmerzmittel.
Natürliches Licht versorgt uns über die Haut mit Vitamin D, das unser Immunsystem stärkt, die Kalziumaufnahme unterstützt und für weitere Stoffwechselprozesse im Körper verantwortlich ist. Vitamin D kann alternativ über die Nahrung aufgenommen werden. Doch es ist ein fettlösliches Vitamin. Und da bei operierten Magenkrebspatienten die Fettverdauung nicht mehr so gut funktioniert, ist die Aufnahme von Vitamin D über Lebensmittel häufig gestört. Bei mir war das der Fall und ist es immer noch. Das zeigen die regelmäßigen Blutuntersuchungen.
Doch zum Glück kann der Mensch das benötigten Vitamin D selbst in der Haut produzieren mit Hilfe des ultravioletten Anteils der Sonnenstrahlung. Aber übertreiben Sie es nicht mit dem Sonnenbad. Zu viel Sonne hat negative Folgen. Im Winter können Sie sich Vitamin D als Präparat verschreiben lassen, wenn Sie trotz Spaziergänge im Freien nicht mehr ausreichend Sonnenlicht abbekommt.

Bei Blähungen ohne Magen: Welche Bewegung? Welcher Sport? Je nach Gesundheitszustand!
Unbestritten ist, dass Sport die Abwehrkräfte stärkt und die Fitness erhöht. Beides wichtige Elemente im Kampf gegen Krebs. Doch es gibt Situationen, in denen Sie es gemütlicher angehen sollten. Bei einer Virusinfektion beispielsweise fährt das Immunsystem auf Hochtouren und reagiert mit Fieber, Gliederschmerzen und weiteren Symptomen. Für den angeschlagenen Körper wäre Sport dann zusätzlicher Stress, was ihm wichtige Energie zur Bekämpfung der Viren rauben würde. Ähnlich verhält es sich mit bakteriellen Infektionen. Ein Warnsignal und Anlass für eine Sportpause kann ein erhöhter Ruhepuls sein. Dann besser auf intensive Workouts verzichten.
Andererseits wird nach einem chirurgischen Eingriff dazu geraten, schnell wieder in Bewegung zu kommen, im Rahmen der Möglichkeiten. Diese Mobilisation fördert die Wundheilung und Regeneration, beugt gefährlichen Thrombosen vor und bringt den Körper wieder in Schwung. Das heißt: Spazierengehen, sofern man dazu in der Lage ist, oder Bewegungsübungen im Bett. Dabei große Kraftanstrengungen und die Dehnung einer frischen Narbe vermeiden.
Sprechen keine Infektion oder eine Operation mit frischer Narbe dagegen: Blähungen verschwinden schneller durch Yoga, durch (leichten) Kraftsport, Laufen und Wandern. Alternativ gemütliches Gehen, wenn gesundheitlich nicht mehr möglich ist. Schließlich heißt es auch ›Verdauungsspaziergang‹. Let’s go for it!