Magenkrebs Symptome – diese Anzeichen sind alarmierend

Unspezifische Magenbeschwerden sind keine Seltenheit – und in den meisten Fällen steckt nichts Schlimmes dahinter. Doch es gibt Symptome, bei denen Sie sofort handeln sollten, weil sie direkt auf Magenkrebs hinweisen können. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Anzeichen das sind und wann ärztliche Abklärung ohne Verzögerung nötig ist.

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Patient mit fortgeschrittenen Symptomen von Magenkrebs hält sich mit beiden Händen den Bauch

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Frank Sprang hatte Magenkrebs und lebt nun ohne Magen. Er erzählt von seinen Behandlungen, was er heute anders machen würde, wie er die Verdauungsprobleme gelöst hat und wieder fit geworden ist. Seine Hinweise sind mit Fachkräften abzustimmen (siehe Disclaimer).


Das Wichtigste in Kürze

Wann Sie sofort zum Arzt sollten

Die Diagnose Magenkrebs kommt für viele Menschen überraschend – nicht, weil es keine Warnzeichen gab, sondern weil die Symptome nicht richtig zugeordnet wurden. Magenkrebssymptome können sich schleichend entwickeln, doch es gibt auch eindeutige und bedrohliche Beschwerden, die sofortige medizinische Abklärung verlangen.

Falls Sie sich zunächst über die unspezifischen Frühzeichen informieren möchten, lesen Sie bitte meinen vorherigen Artikel Magenkrebs: Frühe Symptome. In diesem Beitrag stehen die Symptome im Mittelpunkt, die auf eine fortgeschrittene Erkrankung hinweisen können und ohne Verzögerung medizinisch abgeklärt werden sollten.

Plötzlicher Gewichtsverlust

Ein deutlicher Gewichtsverlust kann ein Alarmsignal sein. Während Übergewichtige den Verlust oft begrüßen, ist er bei Normalgewichtigen oder Schlanken umso auffälliger. Denn der Körper verliert in solchen Fällen nicht nur Fett, sondern oft auch Muskelmasse – ein Warnzeichen für tieferliegende Ursachen.

Der Gewichtsverlust hat nicht nur eine einzige Ursache, sondern entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die ich weiter unten im Detail beschreibe. Vorab zusammengefasst: Wenn Essen und Verdauung immer mehr Probleme bereiten, wird häufig die Essensmenge reduziert oder es werden Mahlzeiten komplett ausgelassen, um die unangenehmen Symptome zu vermeiden. Und zu wenig Kalorien bedeutet Gewichtsverlust.

Im Gegenzug erhöht sich der Energieverbrauch durch den Stoffwechsel eines eventuell vorhandenen Tumors. Darüber hinaus werden entzündungsähnliche Prozesse ausgelöst, die den gesamten Organismus belasten. So verbrennt der Körper Energie – selbst wenn er ruht. Fehlen dann die Kalorien, baut er Muskeln und Fettgewebe ab, wodurch das Gewicht rasch sinkt.

Massive Schwäche und Kreislaufprobleme

Der Gewichtsabbau führt häufig zu anhaltender Abgeschlagenheit, Müdigkeit und körperlicher Schwäche, was sich auch durch Schlaf und Erholung nicht bessert.

Ein weiterer Grund für diese Erschöpfung ist eine sogenannte Anämie (Blutarmut). Wenn ein Tumor im Mageninneren über einen längeren Zeitraum unbemerkt blutet, verliert der Körper allmählich Eisen – ein schleichender Prozess, der sich im Blutbild nachweisen lässt. Problematisch ist das deshalb, weil Eisen zur Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin notwendig ist. Hämoglobin wiederum ist entscheidend für den Sauerstofftransport im Blut. Sinkt der Hämoglobinwert, wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt – das macht müde, schlapp und antriebslos.

Studie: Laut einer Untersuchung im World Journal of Gastroenterology (2014) war bei über 40 % der Patienten mit fortgeschrittenem Magenkrebs eine Anämie das erste auffällige Blutbildmerkmal. World J Gastroenterol. 2014 Sep 14; 20(34): 12082–12089.

Neben Erschöpfung können auch Kreislaufprobleme ein Symptom sein, wie etwa eine erhöhte Herzfrequenz. Das Herz schlägt schneller, um mehr Blut und damit Sauerstoff durch den Körper zu pumpen.

Und schließlich kann ein Tumor anhaltende Entzündungsprozesse im Körper auslösen. Dadurch arbeitet das Immunsystem ständig – und das kann den Stoffwechsel beschleunigen und den Puls erhöhen. Gleichzeitig versetzt die Erkrankung den Körper in einen dauerhaften Stresszustand: Der Sympathikus, also das Stressnervensystem, wird aktiviert, das Herz schlägt schneller, auch in Ruhephasen. Kommen Schmerzen und Schlafmangel hinzu, wird dieser Effekt verstärkt.

Persönliche Erfahrung: Bei mir zeigte sich in den Monaten vor der Diagnose eine deutliche Leistungsschwäche – ich fühlte mich antriebslos, die Konzentration ließ merklich nach und selbst einfache geistige und körperliche Aufgaben wurden zur Anstrengung.

Blut im Stuhl oder im Erbrochenen – ein Notfall

Blutungen aus dem oberen Verdauungstrakt zählen zu den besonders ernsten Symptomen von Magenkrebs. Sie zeigen sich oft auf folgende Weise:

Persönliche Erfahrung: Magenkrebs tritt in verschiedenen Varianten auf. Ob mein Tumor im weiteren Verlauf geblutet hätte, lässt sich nicht sagen. Bei mir waren es andere Symptome, die mich zu einer Magenspiegelung veranlasst haben. So wurde der Tumor entdeckt und mein Magen entfernt, noch bevor es zu sichtbaren Blutungen kam.

Starke und anhaltende Magenschmerzen – oft unabhängig vom Essen

Im Unterschied zu harmloseren Magenbeschwerden, die meist nach einem üppigen Essen auftreten und rasch wieder abklingen, treten Tumorschmerzen häufig dauerhaft oder wiederkehrend auf. Doch ein kleiner Tumor, verursacht häufig noch gar keine Schmerzen. Erst später treten diese typischen Muster auf:

Persönliche Erfahrung: In den Wochen vor der Diagnose hatte ich ebenfalls Schmerzen – vor allem Nüchternschmerzen in der Nacht, als der Magen leer war und die Magensäure den Tumor reizte. Der Schmerz war eher ziehend und weckte mich in der Nacht. War der Magen dagegen gefüllt, war die Magensäure wohl mit der Nahrungsverdauung beschäftigt und verursachte weniger Beschwerden.

Auch Medikamente zur Reduktion der Magensäureproduktion erhielt ich. Sie linderten bei mir die Schmerzen deutlich. So hatte ich nach der Magenspiegelung fast vergessen, meinen Arzt nach dem Ergebnis der histologischen Untersuchung zu fragen.

Bei Magenkrebs in der Nähe der Speiseröhre: Schluckbeschwerden und Sodbrennen

Wenn der obere Magenbereich oder der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen betroffen ist, spüren manche Betroffene beim Essen ein unangenehmes Engegefühl oder haben den Eindruck, dass feste Speisen nur schwer ›durchrutschen‹. Diese Symptome werden anfangs kaum beachtet – etwa, weil man unbewusst beginnt, weicher oder langsamer zu essen.

Auch Sodbrennen, das wie ein Brennen hinter dem Brustbein empfunden wird, tritt bei Tumoren nahe der Speiseröhre häufiger auf. Viele Betroffene vermuten zunächst eine harmlose Refluxerkrankung hinter den Beschwerden und greifen zu Säureblockern. Diese Medikamente lindern zwar kurzfristig die Beschwerden, können aber den Blick auf die eigentliche Ursache verstellen.

Bei Magenkrebs im unteren Magenbereich: Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen schon nach kleinen Mahlzeiten

Wenn sich ein Magenkrebs dagegen im unteren Teil des Magens befindet, also Richtung Magenausgang, können sich die Symptome etwas anders zeigen. Auch hier sind die Beschwerden oft unspezifisch und entwickeln sich schleichend, was die Früherkennung erschwert. Dennoch gibt es bestimmte typische Anzeichen.

Verengt der Tumor den Magenausgang, kann die Nahrung nicht mehr ungehindert weiterfließen und bleibt länger im Magen liegen. Die Folge: Das klassische Völlegefühl tritt viel früher auf als gewöhnlich, oft begleitet von einem Druckgefühl im Oberbauch.

Oft behält man jedoch seine gewohnten Essmengen bei. Wenn der Tumor dann den Abfluss der Nahrung blockiert, kann sich der Magen überfüllen. Die Folge: In leichten Fällen treten Aufstoßen und Übelkeit auf. In schweren Fällen kommt es sogar zum Erbrechen von Speiseresten – manchmal Stunden nach dem Essen. Man hat das Gefühl, der Magen ›arbeitet gegen einen‹.

Unterscheiden sich Frauen und Männer bei den Symptomen von Magenkrebs?

Die typischen Beschwerden sind meist ähnlich. Dennoch gibt es Unterschiede darin, wie die Symptome von Frauen und Männern selbst erlebt und von Ärzten bewertet werden.

Vor allem bei Frauen werden unspezifische Anzeichen häufiger als harmlos eingestuft, zum Beispiel als Ausdruck von Stress, seelischer Belastung oder hormonellen Veränderungen. Das kann die Suche nach der tatsächlichen Krankheitsursache verzögern.

Hinzu kommt: Da Frauen seltener und meist später an Magenkrebs erkranken als Männer, zählen Frauen statistisch gesehen weniger zur Risikogruppe. Das kann dazu führen, dass notwendige Untersuchungen nicht sofort eingeleitet werden und sich die Diagnose verzögert.

Keine Panik bei leichten Beschwerden

Manche Menschen sorgen sich schnell, wenn sie ein unangenehmes Zwicken im Bauch verspüren – vor allem, wenn sie bereits etwas über Magenkrebs gelesen oder gehört haben.

Zwar ist es wichtig, bei neuen oder länger andauernden Beschwerden den Rat eines Gastroenterologen einzuholen, doch in den allermeisten Fällen ist es nicht gleich Krebs. Im vorherigen Artikel Anfangsstadium Magenkrebs: Frühsymptome… gibt es einen großen Vergleich, welche andere Ursachen für die Beschwerden verantwortlich sein können. Dennoch ist eine gründliche ärztliche Diagnose wichtig, um Sicherheit zu erlangen.

Fazit: Magenkrebs-Symptome ernst nehmen kann Leben retten

Viele Betroffene wünschen sich im Nachhinein, sie hätten früher auf die Signale ihres Körpers gehört. Denn je eher verdächtige Symptome erkannt und ärztlich abgeklärt werden, desto besser stehen die Heilungschancen.

Achten Sie auf die Warnzeichen Ihres Körpers. Sie könnten ein Hinweis darauf sein, dass eine Vorsorgeuntersuchung sinnvoll ist: etwa eine Magenspiegelung, idealerweise kombiniert mit einer Darmspiegelung. So hat man alles in einem Rutsch erledigt. Besser eine Vorsorgeuntersuchung zu oft als zu spät.

Mehr über meine persönlichen Erfahrungen lesen Sie im nachfolgenden Artikel: Anzeichen für Magenkrebs – meine Erfahrungen.

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