Einen guten Einstieg ins Thema ›Ernährung ohne Magen‹ bietet dieser Artikel: Leben ohne Magen: Ursachen der Verdauungsprobleme nach Magenentfernung wegen Magenkrebs.

Beim Essen ohne Magen: Die geschluckte Luft ist ein Problem
Essen Sie im Sitzen oder notfalls im Stehen. Und legen Sie sich danach nicht gleich hin. Stattdessen: Bleiben Sie nach der Mahlzeit einige Zeit aufrecht sitzen oder gehen Sie idealerweise ein paar Schritte. Denn beim Kauen und Schlucken wird immer Luft mitgeschluckt und die Bewegung hilft, die geschluckte Luft wieder ›nach oben‹ loszuwerden. Alles, was als Rülpserchen entweicht, muss sich nicht mühsam durch die Verdauungsmaschinerie quälen. Gerade nach einer Magenresektion ist die Art der Ernährung ein entscheidender Faktor, um solche Beschwerden zu vermeiden.
Ich habe das die erste Zeit falsch gemacht. Ich hatte den Willen, schnell den Gewichtsverlust zu bremsen. Deshalb habe ich häufig kleine Mahlzeiten zu mir genommen, und dies weit in die Nacht hinein bis kurz vor dem Zu-Bett-Gehen. Damit hatte die geschluckte Luft bis zur Bettgehzeit nicht ausreichend Gelegenheit, nach oben zu entweichen. In Bett habe ich mich dann hin und her gewälzt, musste mich immer wieder aufrichten und aufstoßen. An Einschlafen war dabei nicht zu denken. Zudem gab es vereinzelt Reflux, also Rückfluss des Speisebreis in die Speiseröhre. Das ist auf Dauer sogar ungesund.

Tipp beim Thema ›Magenresektion und Ernährung‹: Seitlich beugen und die Luft entweichen lassen
Was mir in der Situation im Bett geholfen hat: Ich habe mich auf die linke Seite gelegt mit einem dicken Kissen unter dem Kopf. Denn durch die Magen-OP hat sich bei mir anatomisch eine ausgebeulte Stelle ergeben, direkt im Anschluss an die Speiseröhre. Liege ich auf der rechten Seite, sammelt sich hier die Luft und kann nicht entweichen. Drehe ich mich aber nach links, schaffe ich es leichter, den Druck loszuwerden. Vielleicht sind bei Ihnen durch Ihre Magen-OP die organischen Verhältnisse anders. Dann testen Sie, auf welche Weise Sie die geschluckte Luft am schnellsten wieder loswerden. Doch besser ist es, die letzte Mahlzeit so zu planen, dass beispielsweise eine Stunde Abstand ist bis zur Bettruhe.
Aber selbst aufrecht im Sitzen kann es mühsam sein, die verschluckte Luft wieder loszuwerden. Bei mir ist diese ausgebeulte Restmagenstelle gleich nach der Speiseröhre vermutlich recht ausgeprägt, da sich genau hier die geschluckte Luft sammelt und ein unangenehmes Gefühl verursacht. Es hat mir dann immer geholfen, mich auf dem Stuhl auf die linke Seite zu beugen … und schwupp, schon kann ich ein Rülpserchen machen. Selbst jetzt, während ich diese Sätze niederschreibe, kann ich das provozieren. Vor etwa 20 Minuten war meine letzte Mahlzeit und wenn ich mich deutlich nach links beuge, tataaa, kann ich die Luft diskret loswerden.

Lebensmittel, mit welchen man weniger Luft schluckt
Da ich mich um ausreichend Schlaf kümmere, wache ich nachts hin und wieder auf. Meine Idee war, diese Wachzeiten zu nutzen und etwas zu essen, um somit ein paar Kalorien zusätzlich zu bekommen, denn ich wollte nicht im Untergewicht bleiben.
Doch es hat sich oben geschilderte Problematik ergeben. Bei den meisten Lebensmitteln ist es so, dass beim Kauen – und ausgiebiges Kauen ist wichtig beim Essen ohne Magen – der Speisebrei mit reichlich Luft versehen wird. Auffällig ist dies beispielsweise bei Äpfeln. Probieren Sie es aus, der Apfel schäumt beim Kauen. Doch ich habe mit verschiedenen Nahrungsmitteln experimentiert und etwas gefunden, womit ich wenig Luft schlucke: Nüsse. Insbesondere Pistazien sind für mich ein idealer Imbiss in der Nacht oder kurz vor dem Zu-Bett-Gehen. Dabei sind Pistazien genau genommen keine Nüsse, sondern Steinfrüchte.
Positiv kommt hinzu, dass diese Lebensmittel ordentlich Kalorien haben. Damit genügt eine kleine Portion und man schluckt auch aus diesem Grund weniger Luft. Das ist für mich ein weiteres hilfreiches Puzzleteil beim Essen ohne Magen.